Das Erasmus-Programm bot unserem Schülerparlament die Möglichkeit, sich im Rahmen eines internationalen Austauschs in Odense, Dänemark, mit dem Thema „Demokratiebildung an Schulen“ aus der Perspektive der Schülermitverantwortung auseinanderzusetzen. Vom 26. bis 29. Januar 2025 kamen Delegationen aus Deutschland, Norwegen und Dänemark zusammen, um nicht nur Einblicke in die jeweiligen Schulsysteme zu gewinnen, sondern auch eine langfristige Zusammenarbeit zu fördern und interkulturelle Bildung zu stärken.

Unsere Reise begann am frühen Sonntagmorgen, als wir voller Vorfreude mit dem Zug aufbrachen. Nach einer langen Fahrt erreichten wir am Nachmittag Odense und wurden dort herzlich von Lisbeth, der Koordinatorin des Austauschs, empfangen. Nach einer kurzen Führung durch das Internat, in dem wir untergebracht waren, ließen wir den Abend gemeinsam mit den norwegischen Schülerinnen im Café Chukoos in der Innenstadt ausklingen. Dabei ergaben sich bereits spannende Gespräche, in denen wir mehr über das norwegische Schulsystem erfuhren. Anders als in Deutschland gibt es dort keine Unterteilung in Haupt-, Realschule oder Gymnasium. Stattdessen besuchen alle Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse eine gemeinsame Schule, bevor sie sich für eine weiterführende akademische oder berufliche Ausbildung entscheiden.
Am Montag besuchten wir die Tietgen Skolen, unsere dänische Partnerschule. Bereits beim Betreten des modernen Schulgebäudes waren wir beeindruckt. Überall gab es gemütliche Sitzecken sowie Sofas und Sessel, die den Lernenden eine angenehme Atmosphäre boten. Ein weiteres Highlight war ein Roboter, der uns zur Begrüßung willkommen hieß. Das Schulsystem in Dänemark basiert stark auf Eigenverantwortung. Die Schülerinnen und Schüler dürfen den Unterricht flexibel gestalten, solange sie im Schulgebäude bleiben und an ihren Aufgaben arbeiten. Diese Art des Lernens fördert nicht nur Selbstständigkeit, sondern auch Teamarbeit und Kreativität.
Ein zentraler Bestandteil unseres Austauschs war das gemeinsame Erarbeiten eines „Commitments“, das die langfristige Zusammenarbeit zwischen unseren Schulen festhält. Damit wurde der Grundstein für weitere internationale Projekte gelegt, die den Austausch und die gegenseitige Inspiration fördern sollen. Natürlich standen neben den schulischen Themen auch kulturelle Besonderheiten im Mittelpunkt unseres Aufenthalts. Schnell merkten wir, dass in jedem Land unterschiedliche Gewohnheiten herrschen. In Norwegen ist es beispielsweise unüblich, mit dem Essen auf andere zu warten, und Lehrkräfte werden dort grundsätzlich mit Vornamen angesprochen. In Dänemark hingegen spielt Trinkgeld kaum eine Rolle, während es in Deutschland als selbstverständliche Geste der Wertschätzung gilt.


Neben diesen interkulturellen Eindrücken kam auch die Erkundung Odenses nicht zu kurz. Durch gemeinsame Unternehmungen und den Austausch mit den anderen Teilnehmenden wuchs unser Zusammenhalt als Gruppe spürbar. Dieser internationale Erfahrungsaustausch hat nicht nur unseren Horizont erweitert, sondern auch gezeigt, wie wertvoll es ist, über Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten.
Für die Zukunft wird es entscheidend sein, diesen Dialog fortzusetzen, um schulpolitische Fortschritte zu ermöglichen und unser Schulleben mit dem Ziel einer ständigen Verbesserung aktiv mitzugestalten. Wir hoffen, dass dies nur der Beginn einer langfristigen internationalen Kooperation war.
Lieselotte Hahn und Mia Homner