Braucht Demokratie Religion?!

Zur Europawahl 2024 beschäftigten sich unsere angehenden Verwaltungsfachangestellten im Rahmen eines Studientags mit der Thematik „Braucht Demokratie Religion?!„.

Demokratie – gilt in der Moderne als die gesellschaftliche wie politische Lebensform schlechthin. Aber die Unzufriedenheit mit Demokratie wächst. Populisten aller Farben haben Zulauf. Ist die Demokratie am Ende?

Religion – prägt seit fast 2000 Jahren Europa und die Welt. Mit 730 Millionen Mitgliedern. Aber Religionen stehen in der Moderne auch unter Druck. Macht, Unterdrückung und Gewalt im Namen der Religion führen dazu, dass sich viele abwenden. Sind die Religionen überholt? Fragen, an denen auch die Theologie nicht vorbeikommt.

Unter der Anleitung von Prof. Dr. Thomas Weißer und dessen wissenschaftlichen Mitarbeiter Stefan Huber vom Lehrstuhl für Theologische Ethik der Universität Bamberg gingen unsere Verwaltungsfachangestellten diesen Fragen nach. Als Grundlage des Studientags dient das SPIEGEL-Bestsellerbuch Demokratie braucht Religion des renommierten Soziologen Hartmut Rosa. Dieses Buch war Referenzpunkt für einen Kurzvortrag, der den Auszubildenden zugleich einen Einblick in den universitären Lehrveranstaltungstyp „Vorlesung“ gab.

Anschließend erarbeiteten die Auszubildenden auf Basis von Rosas Thesen eigene Fragestellungen, welche mit den beiden Wissenschaftlern diskutiert wurden. Wie ist das Verhältnis von Demokratie und Religion zu verstehen? Wofür brauchen sie möglicherweise einander? Was bedeutet das für den beruflichen Alltag? Welche praktischen Konsequenzen für das Leben jedes Menschen hat die Auseinandersetzung mit Demokratie und Religion?

Abschließend erarbeiteten die Auszubildenden ihre persönliche Stellungnahme, ob bzw. inwiefern Hartmut Rosas These, dass Demokratie Religion braucht, zutreffend ist, und präsentierten diese. Dabei lernten die Auszubildenden nicht nur inhaltliche Aspekte zu diesen Themen, sondern trainierten mit der Demokratiestuhl-Methode auch, einander zuzuhören, konstruktiv zu diskutieren sowie andere Meinungen zu tolerieren. Mit Hartmut Rosas Worten gesprochen: Es wurden Resonanzräume geschaffen!

Ein großer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Thomas Weißer sowie Herrn Stefan Huber, diesen Demokratieworkshop im Rahmen Ihres Hochschulprojekts „Eine Uni – Ein Buch“ an unsere Berufsschule zu bringen! Die Idee dieses vom ZEIT Verlag getragenen Hochschulprojekts ist es, dass sich möglichst viele Mitglieder einer Hochschule gemeinsam mit der Zivilgesellschaft über ein selbst gewähltes Buch – in diesem Fall über das Buch Demokratie braucht Religion von Hartmut Rosa – und dessen Anliegen austauschen. Mit den Verwaltungsfachangestellten unserer Schule konnten nun auch die umliegenden Städte und Gemeinden erreicht werden.

Lukas Jung